
Energy Drinks – eine Gefahr für die Gesundheit?!
Vor allem bei Jugendlichen sind Energy Drinks äußerst beliebt.
Sie versprechen einen schnellen Energieschub, steigern die Wachsamkeit und sollen die Leistungsfähigkeit erhöhen. Doch hinter dem süßen Geschmack und der aufputschenden Wirkung lauern bei Energy Drinks ernsthafte gesundheitliche Risiken – insbesondere bei übermäßigem Konsum.
Hoher Konsum unter Jugendlichen
Nach Erhebungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) konsumieren etwa 68 Prozent der 10- bis 18-jährigen Jugendlichen in Europa Energy Drinks. Davon sind zwölf Prozent „Vieltrinker“, das heißt, sie konsumieren durchschnittlich sieben Liter im Monat. Diese Zahlen sind besorgniserregend, denn übermäßiger Konsum kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat bereits 2019 in einer Stellungnahme zum Konsum von Energy Drinks von Fällen mit Herzrhythmusstörungen und Nierenversagen bis hin zu Todesfällen berichtet.
Gefährlicher Mix: Koffein, Taurin und Co.
Energy Drinks enthalten eine Mischung aus Koffein, Taurin, B-Vitaminen, L-Carnitin und Ginseng-Extrakt. Während Koffein die Aufmerksamkeit steigern und wach machen soll, sorgt Taurin für eine schnellere Regeneration. Doch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) warnt: Bereits zwei kleine Dosen eines Energy Drinks können die empfohlene Koffein-Tageshöchstmenge eines 50 Kilogramm schweren Jugendlichen überschreiten.
Nebenwirkungen und Risiken
Ein übermäßiger Koffeinkonsum kann eine Vielzahl an Nebenwirkungen hervorrufen, darunter:
Besonders gefährlich wird es in Kombination mit Alkohol. Das Koffein kann die Wirkung des Alkohols verschleiern, so dass man oft mehr trinkt als beabsichtigt. In Kombination mit Sport oder Tanzen wird das Herz zusätzlich belastet – im schlimmsten Fall droht ein Herzinfarkt. Außerdem warnen Fachleute, dass ein zu hoher Konsum von Energydrinks zu Leber- und Nierenversagen führen kann.
Wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen die Risiken
Wie der Bericht des Bundesinstituts für Risikobewertung zeigt, belastet die Kombination verschiedener Wirkstoffe in Energy Drinks das Herz stärker als Koffein allein. Bei Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern, die einen Liter des Getränks konsumierten, stieg der Blutdruck stärker an, zudem zeigten sich Hinweise auf potenzielle Herzrhythmusstörungen.
Deshalb raten Fachleute bestimmten Gruppen dringend vom Konsum ab, darunter:
- Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Personen, die Schlaf- oder Beruhigungsmittel einnehmen
- Menschen mit einer hohen Koffeinempfindlichkeit
Zuckerfalle Energy Drink
Neben Koffein enthalten Energy Drinks oft große Mengen Zucker. Eine 500-ml-Dose kann bis zu 60 Gramm Zucker enthalten – das entspricht etwa 20 Stück Würfelzucker und übersteigt die von der WHO empfohlene Tagesdosis deutlich. Ein dauerhafter Konsum kann Übergewicht, Diabetes und Zahnschäden begünstigen.
Auch zuckerfreie Varianten sind nicht unbedenklich. Sie enthalten oft Süßstoffe wie Sucralose oder Erythrit, die den Glukosestoffwechsel beeinflussen und möglicherweise die Darmflora negativ verändern.
Forderungen nach Verkaufsbeschränkungen
Trotz bekannter Gesundheitsrisiken sind Warnhinweise auf Energy-Drink-Dosen oft klein und unscheinbar. Verbraucherschutz-Organisationen und Initiativen wie „Foodwatch“ fordern daher ein Verkaufsverbot für Kinder und Jugendliche.
Info:
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